Heizung entlüften - So geht's richtig (Anleitung)
Es ist ein Phänomen, das fast jeden Hausbesitzer irgendwann betrifft: Sie drehen das Thermostat auf, warten geduldig – doch der Heizkörper bleibt kalt. Oder er wird nur oben warm, während die untere Hälfte kalt bleibt. Meist ist die Ursache schnell gefunden: Luft hat sich im Heizungssystem angesammelt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch dazu führen, dass Ihre Heizung ineffizient arbeitet und unnötig Energie verbraucht. Die gute Nachricht: Das Entlüften einer Heizung ist eine der wenigen Wartungsarbeiten, die Sie als Hausbesitzer problemlos selbst durchführen können. Mit der richtigen Anleitung und etwas Geduld bekommen Sie das Problem in der Regel schnell in den Griff.
Eine Heizung zu entlüften ist eine der häufigsten Aufgaben, die Hausbesitzer selbst durchführen können. Luft im Heizungssystem führt dazu, dass Heizkörper nicht richtig warm werden und die Heizung ineffizient arbeitet. In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Heizung richtig entlüften.
Inhaltsverzeichnis
Wann sollte man die Heizung entlüften?
Sie sollten Ihre Heizung entlüften, wenn:
- Der Heizkörper nicht richtig warm wird, obwohl die Heizung läuft
- Gluckernde oder pfeifende Geräusche aus der Heizung kommen
- Nur die obere Hälfte des Heizkörpers warm wird
- Die Heizung ineffizient arbeitet und mehr Energie verbraucht
Was wird benötigt?
Zum Entlüften benötigen Sie nur wenige Utensilien:
- Einen Entlüftungsschlüssel (gibt es im Baumarkt für wenige Euro)
- Ein Gefäß zum Auffangen des Wassers (z.B. ein Glas oder eine Schüssel)
- Ein Tuch oder Lappen für eventuelle Tropfen
- Optional: Handschuhe zum Schutz
Schritt-für-Schritt Anleitung
So entlüften Sie Ihre Heizung richtig:
Bevor Sie mit dem Entlüften beginnen, sollten Sie sich Zeit nehmen und nicht hetzen. Planen Sie etwa 15-20 Minuten ein, besonders wenn Sie mehrere Heizkörper entlüften müssen. Beginnen Sie am besten mit dem Heizkörper, der am weitesten vom Kessel entfernt ist – dort sammelt sich die Luft meist zuerst. Schalten Sie die Heizung zunächst aus und warten Sie, bis sie etwas abgekühlt ist. Dies ist wichtig, damit Sie sich nicht verbrühen, falls heißes Wasser austritt. Drehen Sie alle Thermostate im Haus voll auf die höchste Stufe. Dies sorgt dafür, dass das Wasser im gesamten System zirkulieren kann und die Luft besser entweicht. Nun legen Sie ein Gefäß (ein Glas, eine Schüssel oder einen Eimer) unter das Entlüftungsventil. Das Ventil befindet sich meist oben am Heizkörper, entweder seitlich oder an der oberen Kante. Nehmen Sie nun Ihren Entlüftungsschlüssel und setzen Sie ihn vorsichtig auf das Ventil auf. Drehen Sie das Ventil langsam gegen den Uhrzeigersinn auf. Wichtig: Nicht zu weit aufdrehen! Ein Viertel bis eine halbe Umdrehung reicht meist aus. Sie werden zunächst ein Zischen hören – das ist die entweichende Luft. Halten Sie das Gefäß bereit, falls Wasser tropft. Lassen Sie die Luft so lange entweichen, bis kontinuierlich Wasser kommt. Das Wasser sollte klar sein und ohne Luftblasen. Jetzt können Sie das Ventil wieder fest zudrehen (im Uhrzeigersinn). Wichtig: Nicht zu fest, sonst könnten Sie das Ventil beschädigen. Prüfen Sie nach dem Entlüften den Druck in Ihrer Heizungsanlage. Der Druck sollte zwischen 1,0 und 2,0 bar liegen. Wenn der Druck zu niedrig ist, müssen Sie Wasser nachfüllen. Dies geschieht über das Nachspeiseventil am Kessel.
- Schalten Sie die Heizung aus und warten Sie, bis sie abgekühlt ist
- Drehen Sie alle Thermostate voll auf, damit das Wasser zirkulieren kann
- Legen Sie das Gefäß unter das Entlüftungsventil (meist oben am Heizkörper)
- Drehen Sie das Ventil vorsichtig mit dem Entlüftungsschlüssel auf (gegen den Uhrzeigersinn)
- Lassen Sie die Luft entweichen, bis Wasser kommt
- Schließen Sie das Ventil wieder fest
- Prüfen Sie den Druck im Heizungssystem und füllen Sie bei Bedarf nach
Wann sollte man einen Profi rufen?
In folgenden Fällen sollten Sie einen Heizungstechniker kontaktieren:
- Das Entlüften bringt keine Besserung
- Nach dem Entlüften kommt kein Wasser
- Der Druck im System zu niedrig ist und nicht nachgefüllt werden kann
- Sie sich unsicher sind oder die Heizung sehr alt ist
Häufige Fragen (FAQ)
Wie oft sollte man die Heizung entlüften?+
Kostet das Entlüften etwas?+
Kann man beim Entlüften etwas falsch machen?+
Praktische Tipps vom Experten
- 💡Beginnen Sie immer mit dem am weitesten vom Kessel entfernten Heizkörper – dort sammelt sich die Luft zuerst
- 💡Ein Tipp von Profis: Legen Sie ein altes Handtuch unter den Heizkörper, um Tropfen aufzufangen
- 💡Wenn Sie unsicher sind, ob das Ventil richtig verschlossen ist, prüfen Sie es nach einigen Stunden noch einmal
- 💡Bei sehr alten Heizkörpern kann das Entlüftungsventil manchmal verkalkt sein. Vorsichtig mit WD-40 oder ähnlichem behandeln
- 💡Notieren Sie sich den Druck vor und nach dem Entlüften, um Veränderungen zu erkennen
Wichtige Hinweise
Wichtig: Wenn nach dem Entlüften kein Wasser kommt oder der Druck im System stark abfällt, liegt möglicherweise ein größeres Problem vor. In diesem Fall sollten Sie einen Heizungstechniker kontaktieren. Auch wenn Sie sich unsicher sind oder die Heizung sehr alt ist, ist es besser, einen Profi zu rufen. Das Entlüften selbst ist zwar ungefährlich, aber ein defektes Entlüftungsventil oder ein Systemproblem kann zu größeren Schäden führen.
Weiterführende Informationen
Nach dem Entlüften sollten Ihre Heizkörper wieder gleichmäßig warm werden. Falls dies nicht der Fall ist, könnte eine tiefergehende Reinigung oder Spülung des Systems notwendig sein. In diesem Fall sollten Sie einen Heizungstechniker beauftragen. Regelmäßiges Entlüften (etwa einmal pro Heizsaison) kann helfen, größere Probleme zu vermeiden und die Effizienz Ihrer Heizung zu erhalten.
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